duschen ist KEIN heavy metal
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Sylvester 04/05
Was man an so einem Tag macht, dürfte klar sein, nur wo man es macht steht in den Sternen. Weil ich mich auch nicht wirklich um irgendwas gekümmert habe, sitze ich Freitagnachmittag zu Hause und verpasse den so genannten vier-Uhr-Zug nur um wenige Minütchen, Prost, uppjemacht!

Da sich sonst nichts bietet, versuche ich erst gar nicht krampfhaft irgendwas furchtbar tolles machen zu wollen, würde ja sowieso in die Hose gehen, also stelle ich mich auf einen geschmeidigen Abend auf der Couch ein, mit anständiger Musik: Mit meiner! Kann ich nämlich aufdrehen bis zum abwinken, weil mein Mädel erst nach Hause essen will, und danach zu datt Nadine noch mehr essen oder so. Ja, viel Spaß. Ohne mich.

Naja, Klitsch erzählt, dass ich doch unmöglich zu Hause bleiben kann und bietet an, dass ich mitkommen kann zu einer Privatparty zu Hause beim DJ von der Studentendisco „Ding“, weil da einer abgesprungen ist und ich an seiner Stelle mitgehen darf. Hö! Darf! Ein bisschen Popmusik hören… Ich bin ja auch ein ziemlicher Popmusikfetischist, möchte ich so sagen!

Eieiei! Ausgezeichnet! Da bin ich dabei.

Also husch ab zum Klitsch, da sitzt der Saudi seit einer Woche rum, und zusammen gehen die zwei abends schön artig uppmachen, und zwar nicht zu knapp, so richtig mit allem drum und dran, mit ablegen und so, und das obwohl der Klitsch jeden Tag an die Schaufel muss Fische verkoofen! Gestatten: Der MÄCHTIGE KLITSCH!

Nebenbei, Gottspruch von Klitschs Mädel: „Nö, merkt man so überhaupt nicht, das ihr euer Leben lang Billigbier gesoffen habt…“ …wie? Watt soll datt denn bitteschön heißen?

Egal, auf zu dem Typen in die Wohnung im Norden von Köln, da rennen viele Leute in schicken Klamotten rum, da bin ich mit Kapuzenpulli natürlich cool underdressed! Für schlappe sechs Euronen kann man da frisch gezapftes süppeln bis zum absoluten abwinken, und kriegt noch ein Buffet mit mehreren Gängen serviert. Cool! Also auf zur Tat!

Erstmal alle kennen lernen, ordentlich paar Bier trinken, und zum ersten Mal erlebe ich, das Leute bei „Dinner for One“ Tränen lachen! Ich brech ab. Um Mitternacht geht es auf den Dorfplatz oder so was, wo ewig viele Leute total lustig ein paar Knaller und Raketen zünden. Hui, so einfach haben erwachsene Menschen Spaß! Piff paff! Applaus! Super, jippie! Nebenbei schlägt eine Rakete quer und einem Mädel an der Wange vorbei. Na, das hätte auch ins Auge gehen können (hundert Euro in die Flache-Witze-Kasse!).

Wieder zurück und ab ans Fässchen, und siehe da, Popmusik ist die beste Musik wo gibt! Da kann man prima zu abspasseln. Klitschs Frau, datt Susi, macht Haia, und wir machen upp. Hm, eigentlich gar nicht so schlecht, alles geht relativ gesittet zu, alle tanzen in der Gegend rum, und nur selten geht mal ein Gläschen zu Bruch. Wenn jetzt hier vernünftige Musik laufen würde, und man sich mit den Leuten über jescheite Themen unterhalten könnte wie Punkrock, Metal, Titten und Bier, und nicht über Familienplanung, Arbeitszeiten und Karriere, dann wäre das hier der Himmel auf Erden. Naja, unterhalten ist relativ. Eher gegenseitig irgendwas ins Ohr lallen.

Egal, gegen morgen haut der mächtige Klitsch mit seiner Lady ab zu ihr nach Hause, und Saudi und ich versuchen noch irgendwo ne Party aufzutun, aber außer dem überlaufenen scheiß Venuscellar ist nichts mehr offen. Er also in die Haia, ich zur Bahnstation, und wer hätte das gedacht, ich schlafe beim warten in der Kälte im sitzen ein. Aufwachen, ab zu Klitschs Hütte dem Tod durch erfrieren entgehen, aber Saudi hat den Schlüssen von innen stecken und ist nicht wach zu kriegen. Super! Also schön im Fahrstuhl aufwärmen, klappt ja gar nicht mal so gut, und ab nach Hause.

Kaum hab ich die Augen zu, klingelt das Telefon und mein Mädel fragt ob ich mit ins Kino will. Jau, klar, ich kann mir grade echt nichts Schöneres vorstellen! Somit hat das neue Jahr so unglaublich spannend angefangen, wie das alte aufgehört hat. Und WAS wir im Neuen Jahr so machen, dürfte ja wohl klar sein. Nur wo ich es bestimmt nicht wieder mache steht fest: Alleine im Fahrstuhl! PROST. KOLLEGE 01/05


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