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TUFAN, CELLARKIDS, NEVER - MTC Juni 2006 |
Weil bei den TURBO ACS im Underground komisches Volk rumrennt macht heute wieder das gesammelte Gesindel vorm MTC upp. Gut.
Der mächtige Schubbert motzt rum das man mit AUSGANG OST doch nicht ÜBERMENSCHEN-Songs aufnehmen kann, und die AUSGANG OST eh scheiße klingt, und er keinesfalls mit auf die Bühne kommen wird, es sein denn der Köbisch und der Frank spielen mit und die Band nennt sich DIE THE ATOMAREN ÜBERMENSCHEN. Richtig so!
Weil wir erst noch unser Bier austrinken müssen (Priorität!) verpassen wir das meiste von der ersten Band, die aber überhaupt nicht so heißt wie angekündigt. Hä? Na, soll mir egal sein. Die machen so New Metal Kram, aber im Schülerbandgewand, und die wie üblich mitgebrachte Schulklasse übt sich im Crowdsurfen und im abfeiern der Klassenkameraden. Hübsch. Das kann mal richtig was werden!
Dann hoch, Bier, runter, und noch ein Bier. Die zweite Band ist so was wie PUDDLE OF MUDD in Schülerband. Heißen auch nicht wie angekündigt. Hä und noch mal hä? Vielleicht ist das witzig. Keine Ahnung, mir egal. Drei Typen, der Sänger artig mit schwarzer Matte im Gesicht, einer anständigen Les Paul, richtig vernünftig dick Kajal in der Fresse und die Fußmitwipperei beschränkt sich ausschließlich auf die Hacke. Aus dem wird mal was!
Der Basser hat blondes, langes, schütterndes Haar, schon einen echt männlichen Vollbart im Gesicht hängen, und der Bass hängt wenigstens schon so knapp unterm Sack. Da geht aber noch was, Alter! Jedenfalls übernimmt der die metallischen Grunzparts. Also wenn der nicht verflucht düsteren Gitarrenriffspielkram hört dann weiß ich auch nicht.
Ja. Neben mir steht ein Papi der mir sagt „das Mädchen da am Schlagzeug macht aber eine gute Figur“. Ach so. So weit war ich noch gar nicht. Ich gucke also so am Bassisten vorbei hinten ans Schlagzeug, und tatsächlich: Da sitzt so ein kleines Würmchen, sieht aus wie zwölf, und spielt unglaublich sauber und sicher (!), und dabei verzieht die absolut keine Mine. So als würde sie sich grade die Zähne putzen und dabei gelangweilt aus dem Fenster gucken. Aber die spielt, also leck mich am Arsch! So klein und so fit! Das darf doch nicht wahr sein! Als hätte die sonst keine Hobbys!
Und während die Jungens so rumfiedeln, und das kleine Mädchen da hinten richtig amtlichen Kram rumwirbelt, kommen sechs Nachwuchspanka, die aber rein rechtlich gesehen nun wirklich nicht mehr um diese Zeit draußen sein dürften! Jedenfalls alle mit hübschen Kapuzenpullis, Pank Ansteckern, Pank Aufnähern und Pank Schühchen anne Füße. Und die stellen sich mit dem Rücken zu den Musikern direkt vor die Bühne und verschränken die Arme. Geil! Is kein Pank, muss ma ja gegen sein!
Dann setzen sich die Nachwuchskiddis auf den Boden, und gleichzeitig fangen einige andere, scheinbar Crossoverbegeisterte Kiddis, ein bisschen Pogerei an. Wahrscheinlich Freunde von der Band. So geht das die ganze Zeit, so nach dem Motto: Doofe Band, nä, gute Band, nä, doof, heul, Mama der hat gesacht die sind doof heul… Super Schauspiel!
Jau, die dritte Band, Fünfmann-Standard. Die machen mit ihren H&M-Klamotten, ihrem H&M-Grinsen und ihrer H&M-Musik einen Eindruck wie jede andere H&M-Pop-Kapelle auf der ganzen Welt. Frank kriegt fast n Anfall neben mir: „Mann! Wie kann man als erwachsener Mann bloß auf die Idee kommen so Musik zu machen?“ Und er hat wie immer Recht! Alleine wo der Bassist seinen Bass hängen hat. Also ehrlich! Verständnis für alles und jeden auf der ganzen Welt, aber das hier geht einfach nicht!
Jedenfalls habe ich keine Ahnung ob auch nur eine Band heute Abend eine von den angekündigten war. Aber ich hab eh keine Zeit für sowatt, ich happ andere Sachen im Kopp. Datt Bier hier is zum Beispiel viel zu teuer, da kriegt man ja für ein großes schon ne Kiste Schloss!
Naja. Beim rauswanken bekunde ich vor dem kleinen Mädel meine Hochachtung wegen ihrem amtlichen Schlagzeugkram, und sie erzählt mir das sie schlappe 19 Jahre alt ist. Alle Achtung! Direkt tritt der mächtige Klitsch auf den Plan, dreht ihren Kopf am Kinn von links nach rechts und nickt selbstgefällig ab. So von wegen „wie jetzt, Volljährig, na dann direkt ma gucken“. Dem Papi, der daneben steht, gefällt das nicht besonders, dass der besoffene Fremde da sein Töchterchen antatscht, der Papi muss sich auch denken watt rennt denn hier für komisches Volk rum. Gesindel. Und er hat Recht. Prost. THEKOLLEGE 06/05
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