duschen ist KEIN heavy metal
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Samstag, 06.03.2004, SOCKS und SCHACHMATT (Ojo Overath)
Tja, Umzugsfroiden, so ist das, wenn man von Overath nach Köln zieht: Anstrengend. Aber Nachts wird nicht umgezogen, Nachts wird uppjemaacht. Auch wenn das Bier im Ojo mittlerweile unverschämt teuer ist. Das „Sparpaket“ umfasst 13 Bons für 10 Euro, und ein kleines 0,3er-Fläschchen Bier (Größe = hohler Zahn ) kostet zwei Bons plus einen Bon Pfand. Alles klar, Herr Kommissar.

Egal. Die Ojo war auch schon mal besser besucht, und heute ist scheinbar Generationswechsel angesagt, viele Jüngere, kaum unser Semester. Nachwuchs, nää, watt herrlich, und eine Träne im Knopfloch.

Nebenbei erfahre ich von der IGS (Interessengemeinschaft Schwanz), stammt aus der Feder des STRANDGUT-Umfeldes. Jeder, der auf Schwänze steht, oder einen hat, ist willkommen. Das nenne ich doch mal engagiert! Internetseite soll folgen.

Die SOCKS, nett wie sie halt sind, spielen als erstes, und lassen die heimischen SCHACHMATT-Jungens die Headliner-Helden spielen. Saucool!


THE SOCKS aus Jülich Rockcity (www.thesocks.de)

Gut, Raum nett gefüllt, wie gesagt meist jüngere Leutchens, die SOCKS legen los und der 3 AGAINST GRAVITY-Schlagmann Christoph mischt ziemlich amtlich. Heute müssen die Jungens ohne ihren zweiten Gitarristen Cornel auskommen, weil der wohl arbeiten muss oder so. Tut dem Spaß keinen Abbruch, und das ist der Band deutlich anzusehen! Einige Gitarrenparts gehen deshalb natürlich daneben und der Gitarrist muss sich darüber selber am meisten belachen, cool. Einige Tröteparts, vom Sänger vorgetrötet, gehen auch in die Hose, weil die Tröte es irgendwie nicht tut, und Markus, eben jener Sänger, macht sich prima drüber lustig, sauwitzig. Bei irgendeiner Ansage brüllt irgendwer was von „Fresse halten“, worauf Markus lapidar entgegnet: „Ach Gott, watt is datt denn fürn Nervkeks?“ Daraufhin kam keine Antwort, prima Spruch. Der Bassist spielt sauber, post aber nicht rum, dafür steht die Gitarre vom Domi ab und an senkrecht. Ich meine in Erinnerung zu haben, das der fehlende Cornel der Langstreckenläufer und Rumhüpfer der Band ist. Schade, hätte ich gerne gesehen. Egal, die anfängliche Reserviertheit des Publikums wird zu Beifallsbekundungen und Tanzerei und die SOCKS erspielen sich durch ihre äußerst natürlich-sympathische Art mit Sicherheit einige neue Fans! Ich finde es klasse, das die trotz Punkrock auf dem Fähnchen keinerlei Klischeekacke runterreißen (wahrscheinlich sogar unbewusst), aber trotzdem über das artig geforderte „spielt man was gegen Bullen“ lachen können. Dieses Mal war ich es übrigens nicht. Der Nachwuchs lernt schnell!

Also wenn die SOCKS in der Nähe spielen, definitiv hin!

Während der Umbaupause frage ich mich, wo denn die hübschen 16-jährigen waren, als ich damals so alt war. Jetz is zu spät. Viel zu spät, um genau zu sein. Teuer Bier käufen, weiter im Text.

SCHACHMATT (www.schachmatt-punkrock.de)

So langsam wird das richtig was. Kajal, Fuß auf dem Monitor, sogar eine senkrecht stehende Gitarre vom Sänger sehe ich. Allerdings auch, das die keine festen Songaufbauten haben, und scheinbar einiges einfach auf gut Dünken spielen. Naja. Einige geschmeidige Gitarrenlicks und sogar anständige Soli vom Herren Schalke-Gitarrist sorgen für Szenenapplaus, nur die Bühnenscheu muss noch abgelegt werden. Zwei, drei Bier und die Sache dürfte geritzt sein. Von den Texten verstehe ich trotz sehr gutem Sound kaum was, und nach allgemeiner Diskussion werden SCHACHMATT qualitativ auf eine Stufe mit den Anfängen der KINDER gestellt, damals ja noch als „Annormahl“, was ich ja leider noch nicht mitbekommen habe. Aber ist doch was! Nun gut, dem Bassisten macht ein Krampf in der Hand zu schaffen (hähä), es gibt kaum was fieseres auf der Bühne. Jedenfalls haben die ihren Fanclub und/oder ihre Schulklassen dabei, die abgehen wie Schmitz´ Katze und sich Pogofreuden hingeben, ja, so macht spielen Spaß. Minuspunkte geben auf jeden Fall die Mitklatschparts (Jungens, so was machen Bon Jovi oder die Scorpions, macht doch da nicht mit!) und die Vorstellung der Bandmitglieder (ungeschriebenes Gesetz in ganz Europa: einzeln vorstellen verboten!). Aber sie lernen ja noch, deshalb bleibt ein Auge zugedrückt! Basta!

Nun gut, macht alles Spaß, keinerlei Ausfälle und ein ordentlich langes Programm mit Zugaben und doppelt gespielten Song (auch verboten).

Danach fahren die SOCKS zum Uli von den D-SAILORS auf den Geburtstag in den Sonic Ballroom, ich kann kein T-Shirt mehr kaufen, weil der Scheiß Stand abgebaut ist, und dann folgt wie immer Disco mit Tanzerei, heute aber ziemlich mau, schade.

Zum letzten Mal schleppe ich mein besoffenes Freundespack mit zu mir nach Hause um die Ecke und genieße sogar Thomas drängen, das er sich zu meinem Mädel ins Bett legen und Formel 1 gucken will, was natürlich nicht geht. Denn es gibt zwei wichtige Regeln im Leben eines Mannes, Regel eins: Greife niemals großen Hunden in den Fressnapf während die gerade davon fressen! Regel Nummero zwei, sogar noch viel wichtiger als Regel Nummer eins: Wecke niemals eine Frau auf! Nie! Niemals! Never!

Naja, auch egal, guts Nächtle. Morgens früh raus und als Lord Helmchen Umzugskartons schleppen. Geil! Geilomatokowskiokaschinskiomat!

Prost.


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