16. Januar 2004, MTC, JANCEE PORNICK CASINO |
Prima. Selbsttest: In der Woche nicht saufen, dafür am Wochenende umso
kräftiger. Klappt prima.
In der Ankündigung steht irgendwas mit Surf und Rock. Reicht uns. Und
was kriegen wir geboten? Drei Typen, singender Gitarrist. Der hat einen
Oberlippenbart, kurze, gelockte Haare und einen roten Anzug mit blauen
Flammen an der Seite. Dazu ein schwarzes Hemd mit großem Kragen im
60s-Stil. Dazu eine türkise Gretsch-Imitation. Alles stilsicher.
Der groß gewachsene Bassist sieht aus, als wäre er hundert Jahre alt,
und das Hawaii-Hemd steht im prächtig. Dazu schüttet der sich voll, wie
und wann es nur geht.
Die Musik ist ganz komisch. In erster Linie altbackener Rockabilly, aber
mit russischen Einlagen! Hab ich auch noch nicht gehört. Bis heute. Der
Gitarrist spielt richtig gut, und meistens keine normalen Akkorde,
sondern nur so eigenartiges Riffing. Aber sehr fit! Dabei geht er auch
noch ziemlich amtlich ab. Die Ansagen sind alle auf russisch. Im
Publikum wird auf Russen-Art getanzt, und ich bin mir echt nicht sicher,
ob das hier alles ernst gemeint sein soll.
Nach jedem Song hat der Bassist eine Flasche Bier leergesoffen, und
gegen Ende kann er kaum noch gerade stehen. Seine Mitsing-Parts sind nur
noch Gelalle, und als ihm am Ende der Bass abgenommen wird, tritt er
einfach mal beherzt dagegen. Schon n bisschen cool, der Typ. Dann
schmeißt er sich und das Micro auf den Boden. Dann muss ihm aufgeholfen
werden, und sein Drummer muss ihm das Micro wieder hinstellen, weil er
es alleine nicht mehr hinkriegt. Super Show!
Im Publikum sind allerlei Gattungen an Leuten vertreten: Von tanzenden
Studenten über Einstellige bis hin zu tätowierten Schwergewichtlern mit
Glatzen. Schon alles ein bisschen befremdlich, aber irgendwie cool.
Die erlauben sich im übrigen den Luxus und spielen alleine, dafür aber
auch ewig lange. Ich weiß nicht, ob es am Wochenende oder an der Band
liegt, aber das MTC ist voll.
Nun gut, das war es. Diesmal nur die Kurzfassung. Prost.
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