duschen ist KEIN heavy metal
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KLEINSTADTREBELLEN, DELIKAT, Oerlinghausen JZO
Jau, mitten im gar nichts steht das nette, kleine JZO, ganz einsam und verlassen, und es sind so vielleicht 60 Leute da. Einer fragt rum, ob jemand KNOCHENFABRIK kennt. Kennt aber keiner. Sowas.

Die KLEINSTADTREBELLEN machen lustigen Tutenskarock, und der Basser hüpft immer fleißig in der Gegend rum. Gar nicht so einfach auf der Minibühne, aber klingt schon vernünftig das alles hier. Punkt.

Danach DELIKAT, natürlich wie immer sehr geschmeidig und gut betanzt, sehe ich ja jetzt zum hundertsten Mal in Folge, aber so schnell haben die bisher noch nicht gespielt. Watt is denn los? Wollen die früh nach Hause? Sogar vom Text versteht man nix mehr. Nun ja.

Über der Bühne ist so was wie eine Tribüne, wo man viel wichtiger aussieht, wenn man da rumsteht. Da dürfen zwar nur Bands rauf (hui), aber passt ja keiner auf, also steh ich da auch mal wichtig rum. Allerdings nicht lange, weil ein Herr Ganzwichtig kommt und uns wegscheucht, weil diese Tribüne stark einsturzgefährdet ist. Aha, deswegen wackelt das so. Toll das die Band direkt hier drunter spielt...

Na gut, wieder runter, und sofort stehen andere, neue Leute da oben. Am schärfsten von denen ist einer, der perfekte Tanztempel-Moves draufhat, und sich auch nicht scheut, die alle zu präsentieren! Das ist praktisch die Show während der Show, aber so richtig lachen kann man darüber nicht, weil sich diese Tribüne bei jedem heißen Tanzschritt nach unten durchbiegt. Lieber Gott steh uns bei!

Band zu Ende, Tribüne gehalten, Gott sei Dank, uppmachen. Lustigerweise wohnt hier neben ein Bauer, dem der Krach zuviel ist. Deswegen hat er sich was schlaues ausgedacht: Er hat einfach seinen kleinen Bagger schräg hinter den DELIKAT-Bus gestellt, so das da niemand rauskommen soll. Prima, nachdem die Lachtränen alle weggewischt sind, manövriert der Jojo den Bus da irgendwie vorbei ins Freie! Freie Fahrt für freie Busse! Geiler Bauer! Der hat einen Orden verdient, als Vollhonk des Monats! Parkt den Bus zu, geht nach Hause, lässt sich nacheinander von der Bäuerin und von seinem Köter einen nuckeln und kloppt sich selber auf die Schulter „jetzt hab ich’s denen aber gezeigt!“.

Jedenfalls ist das Bier alle, und Schnaps gibt’s auch keinen. Kann doch nicht wahr sein. Als eine von den Wichtig-Frauen sagt, das sie jetzt noch zwei Bier aus dem Versteck holen will, hebe ich sofort instinktiv die Hand, übersehe aber dabei, das mein Bier schon am Mund geparkt ist, und haue mir selber wunderbar die Fresse ein! Hab ich zum einen sowieso mal verdient, und Dummheit gehört ja auch bestraft. Aua Lippe aua. Aber jetz is datt hier auch viel mehr Pank, so mit Blut und so.

Eine blonde Lady ist sehr angetan vom Jojo, der schönste Bonus den man als Sänger hat, und ich schlage ihr vor, doch mit nach Berlin zu fahren. Eigentlich möchte sie ja gerne, aber sie muss leider auf ihren Pedro aufpassen, das ist ihr Pferd. Der arme Pedro kann sich ja nicht selber füttern und so. Aber eigentlich könnte sie ja ihre Eltern anrufen, die könnten sich ja um Pedro kümmern, und eigentlich könnte sie ja doch mit. Ich allerdings glaube, eigentlich hat sie einfach nur den Arsch voll.

Einem Typ erzähle ich, das Asi-Hip Hop eine sehr wichtige Musikrichtung ist, und das ich die sehr gerne höre. Allerdings nur, wenn da auch ordentlich Ficktexte dabei sind. Findet er überhaupt nicht, findet er total scheiße, versteht die Welt nicht mehr und geht.

Jojo ist kurz weg. Tja, wo kann der denn bloß hin sein? Ah, der nimmt noch einen geschmeidigen Punkt mit nach Berlin. An sich eine gute Idee, aber immer diese Kindereien! Da hätte man doch direkt die drei voll machen können, wenn man doch eh schon dabei ist. Aber er ist ja auch nüchtern. Ausgerechnet heute! Aber ein Punkt ist schließlich ein Punkt ist ein Punkt.

Nun ja. Tage später ist sie sauer auf ihn, weil er sich nicht gemeldet hat! Und Pedro bestimmt auch. Prost. KOLLEGE 10/04

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