duschen ist KEIN heavy metal
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11ter März 2001, Palladium (Köln):
Zuvor schon mal erwähnt:
Ich mag weder die Deftones noch Linkin Park. (nur zum weiteren Verständnis)

Die Deftones machen Musik, ob sie einem gefällt oder nicht ist Geschmackssache. Mir gefällt sie halt nicht. Linkin Park als Vorband. Toll! Darauf habe ich gewartet,sie haben nämlich einen "Hit" in den Charts und trauen sich nun deshalb den "mächtigen" E-Werk-Abklatsch in der Schanzenstrasse.
Wir war zwar bereits klar, dass im Publikum nur kleine Kiddies sein würden, die mit ein paar Freunden und ihrem Vater auf ihr erstes grosses Rockkonzert gehen, aber gerade das macht den Reiz ja aus.
Den Preis den macht bezahlen muss um reinzugehen ist hoch. Etwa 50Mark plus dem Verlust der eigenen Ehre. Scheint aber nicht wirklich viele der Zuschauer zu interessieren. Ein T-Shirt von einer der Bands kostet dann halt auch noch läppische 40 bis 50 Mark. Scheint aber ebenfalls keinen zu stöhren. Draussen waren sie noch alle kleine, brave Jungs und Mädels, drinnen dann mit neu erworbenem T-Shirt frisch gewaschene "Linkin Park-Fans". Applaus.
Der andere mitangereiste Papa musste da wohl tief in die Tasche greifen, damit der Kindergeburtstag des Erstgebohrenen auch ein voller Erfolg wird.
Insgesamt kommen an diesem Abend 4000 Leute.
Irgendwann, ich war schon viel zu lange da, betritt die erste Vorband die Bühne.
Jemand neben mir, der ne Karte hat, zeigt auf den darauf abgedruckten Bandnamen Taproot.
Taproot schreien auf der Bühne rum, versuchen zu posen und so ne Art New Metal zu machen.
Mir gefällt es so gut, dass ich mir lieber ein Bier holen gehen, nicht etwa an der Theke in der Halle, sondern lieber draussen. Der Auftritt von Taproot dauert 30 Minuten, das sind etwa zwei Dosen Bier, drei Zigaretten und kalte Finger.
Danach kommen Linkin Park auf die Bühne. Neben mir stehen ein paar ein Träger von Slipknot-T-Shirts, die die Band mit rasendem Applaus und Rumgegröhle begrüssen. Ich will erst lachen, aber es geht nicht, das ganze ist einfach zu traurig.
Einer quatscht mich an und meint, dass die Hybrid Theory sein bestes Album ist, was er sein Eigen nennen darf.
Ich kombiniere daraus, dass so die Platte von Linkin Park heisst, und dass auf dieser Platte die ganzen "Hits" sind, die gerade zum Besten gegeben werden. Die Stimmung in der Halle ist phantastisch und alle hüpfen rum. Nach diesem stelle ich übrigens fest, dass die Platte von Linkin Park wirklich so heisst, ganz viele "tolle Hits" drauf sind und ich nie wieder auf ein Linkin Park-Konzert gehen werde.

Nach einer halben Ewigkeit betreten endlich die Deftones die Bühne. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich da mal drauf freuen würde. Aber egal.
Nicht nur die Zuschauer sondern auch die Band machen viel krach. Von der Musik die da gespielt wird, kommt nicht viel durch. Der Sound gab über den ganzen Abend keine gute Figur ab. Was mich bei anderen Bands richtig aufgeregt hätte, ist mir heute abend so richtig egal; hat also auch seine gute Seiten auf Konzerte von Bands zu gehen, die man eigentlich nicht mag.

Im Laufe des Abends fällt mir immer wieder auf, dass die ganzen Menge zwar schön hüpfen kann, das ganze aber mit Taktgefühl nicht das geringste zu tun hat. Vor allem wird auch gehüpft, wenn es gerade mal gar nicht zur Musik passt. Immerhin wird während den Pausen zwischen zwei Liedern nicht geüpft.

Irgendwann ist das Konzert dann vorbei und ich beschliesse mir nie wieder eine der heute Abend gesehenen Bands anzusehen.

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