duschen ist KEIN heavy metal
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30.12.2002, Live Music Hall (Köln):
Alles klar. Ich habe Ska ja immer als ziemlich überflüssig empfunden. Macht ja nix, gucken tut ja nicht weh.

Wir haben also ordnungsgemäß vorgeglüht und finden eine volle Halle mit vielen echt netten Menschen. Die Vorband Slapstickers machen wider erwarten ziemlich viel Spaß. Ich gebe mir echt Mühe alles Scheiße zu finden aber irgendwie will das nicht klappen. Also im eigentlichen Sinne rocken tut da ja gar nix, aber dieser ewige "Ska-Beat" steckt irgendwann an und ehe ich mich versehe merke ich wie ich lächelnd den Leuten beim tanzen zugucke. Na gut, eine Sache zum motzen finde ich doch: Der Gitarrist reißt sich sein ungesichertes Kabel aus seinem kleinen süßen Brüllwürfel. Schäm Dich! Und das kleine Pissding ist nicht mal bis zum verrecken aufgedreht.
Sachen gibt's...
Dabei wissen die Jungs in musikalischer Hinsicht scheinbar genau was sie tun. Rein optisch dagegen nicht. Ich lasse mir sagen das man die Jungs aber auch nicht auf die Straße lassen darf. Da stimme ich zu.

Nach ewiger Umbaupause dann die Busters. Alle gut gelaunt, alle tanzen. Die Band weiß was sie tut und in einer von wenigen Ansagen betont der Sänger das ihm Trends scheißegal sind. Schön. Ansonsten gibt es das volle Ska-Pfund, will heißen: Ummzack ummzack usw., ohne Ausnahme. Stundenlang. Erwähnenswert dabei ist das kleine Spielzeug-Casio-Keyboard zum reinblasen was der äußerst fitte Tastenmann ab und an auspackt um ein bis zwei Melodien zu zelebrieren. Ziemlich witzig wenn man bedenkt das da neben den Bläsern auch noch zwei Tastenleute hantieren.

Als der Spuk dann vorbei sein sollte packen die Jungs noch sage und schreibe sechs Zugaben in Überlänge aus und beamen sich somit mal lässig in den Ska-Olymp.

Also was haben wir gelernt? Ska macht Spaß auch wenn das nicht so richtig rockt. Ist ja auch gar nicht Sinn und Zweck. Der besteht nämlich da drin - haben wir einstimmig beschlossen - so viele einstellige Ladies wie möglich auf die Konzerte zu ziehen. Also das können die Busters wie sonst niemand und wir haben auch fleißig gute Noten vergeben (natürlich immer ganz vorsichtig um der inflationären Bedienung der nach unten offenen Bierskala vorzubeugen!). Trotzdem war so ein Überschuss an einstelligen das ich ab heute nur noch Ska machen möchte und mich weigere unsere Stücke in den Originalversionen zu spielen. Prost!

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